© Konnrath und Wennemar Architekten
Dezember 2023
Leben am See und inmitten der Stadt sein – ist das besondere Merkmal der Seestadt Mönchengladbach. Der Investor Catella schafft ein imposantes und klimagerechtes Vorhaben. Für ein Teilprojekt mit vier Wohngebäuden übernimmt CRES Consult die Nachhaltigkeitsberatung.
Die Verbindung von Städtebau und grüner Infrastruktur führt in Mönchengladbach zu einem innovativen Bauvorhaben des privaten Investors Catella Projektmanagement. Auf einer Fläche von 14 Hektar entsteht auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs ein nachhaltiges Quartier, welches rund 2.000 Wohnungen, Gewerbeflächen für etwa 2.000 Arbeitsplätze sowie Bildungs- und Freizeiteinrichtungen umfassen soll.
Das Herzstück der Seestadt Mönchengladbach bildet ein neu angelegter See auf 20.000 m² Fläche. Weitläufige Grünflächen entlang des Ufers und inmitten der Bebauungen bringen die Natur in die Stadt und die Menschen zusammen.
Die Unabhängigkeit von fossiler Energie ist im Endausbau durch den Einsatz regenerativer Energien geplant. Eine klimafreundliche Mobilität mit schnellen Radwegen, Carsharing und E-Mobilität runden das Konzept ab.
Die Seestadt Mönchengladbach wurde 2023 durch das Wirtschaftsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen als größtes KlimaQuartier.NRW ausgezeichnet. Gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz ist die Seestadt Teil des Projektes „Reallabor der Energiewende“.
Nachhaltigkeitsberatung für Seestadt Mönchengladbach
Das Südviertel der Seestadt, nahe des Bahnhofs von Mönchengladbach, wurde als erster Bauabschnitt mit 248 Mietwohnungen und 134 Tiefgaragenstellplätzen fertig gestellt. Für ein Teilprojekt mit vier größeren Wohngebäuden übernahm CRES Consult die umfangreiche Nachhaltigkeitsberatung. Unter Berücksichtigung ökologischer und regulatorischer Anforderungen begleiteten wir das komplette Bauvorhaben. Unter anderem betraf unsere Arbeit:
Gebäudebezogene Klimarisikoanalyse
Im Rahmen einer detaillierten Klimarisikoanalyse hat CRES Consult die potenziellen physischen Risiken durch den Klimawandel, wie etwa Starkregen, Hitze oder Hochwasser, bewertet. Auf Basis aktueller Klimaszenarien und regionaler Gefährdungskarten identifizierten wir Risiken und leiteten Empfehlungen zur baulichen und konzeptionellen Resilienz ab. Dies bezweckte die langfristige Werthaltigkeit und Anpassungsfähigkeit der Gebäude.
Bilanzierung der Treibhausgasemissionen – Ökobilanzmodell
Zur ganzheitlichen Betrachtung der ökologischen Auswirkungen erstellten wir eine Lebenszyklusanalyse (LCA) für die geplanten Gebäude. Dabei wurden die Treibhausgasemissionen über den gesamten Lebenszyklus bilanziert. Dies betraf zum Beispiel die Herstellung der Baustoffe, die Nutzung der Gebäude bis hin zum Rückbau am Ende des Lebenszyklus. Das Ökobilanzmodell diente sowohl als Entscheidungsgrundlage für die klimaschonende Materialwahl als auch zur Einordnung des Projekts im Rahmen aktueller ESG-Kriterien.
Masterplan MG3.0 Mönchengladbach
Das Vorhaben Seestadt gehört zu einem der bedeutendsten Projekte, welche sich aus dem städtebaulichen Masterplan MG3.0 der Stadt Mönchengladbach entwickelt haben. Als Teil der ehemaligen City Ost bildet die Seestadt ein Impulsprojekt, welches urbane Freiräume mit verdichteten, gemischt genutzten Stadtquartieren verzahnt.
Mönchengladbach erkennt im Masterplan die eigene Schlüsselfunktion für eine nachhaltige Wirtschaft und Gesellschaft an. Auch der Seestadt-Investor Catella investiert gezielt in Projekte, die neben der wirtschaftlichen Tragfähigkeit ebenso ökologische und soziale Wirkungen entfalten. Das Unternehmen richtet seine Aktivitäten nach der schwedischen Philosophie „Lagom“ aus – immer das richtige Maß finden und sich finanziell wie persönlich in Initiativen zum Gemeinwohl einsetzen.